Nachdem ich in meiner kurzen Blog-Zeit schon so viel über Wildbienen und den Schwund der Insekten hier gelesen habe, weiß ich, dass in unserem Garten im nächsten Jahr noch mehr für diese Gattungen getan wird. Aber erstmal fange ich damit an, was wir bereits schon getan haben, erst eher unbewusst. Um so mehr wir gesehen haben, wieviele Bienen und Hummeln und auch andere Insekten wir auf einmal zusätzlich im Garten haben, sind wir immer mehr dazu übergegangen, darauf zu achten, welche Pflanzen und welche Beetgestaltung wir nutzen.
In den letzten beiden Jahren haben wir bereits angefangen, eine größere Vielfalt bzw. auch größere Flächen mit blühenden Pflanzen zu schaffen. Die Rasenfläche wurde bereits extrem verkleinert und es sind kleine Beete entstanden. Unterschiedliche Beete. Im ersten Jahr haben wir erst einmal unseren vorhandenen Pflanzen mehr Raum gegeben. Einige haben eigene Beete bekommen. Unsere Bauernrosen zum Beispiel.
Hier habe ich in diesem Jahr als Bodendecker Primeln gepflanzt. Diese wachsen quasi als Staude in unserem Garten, ich weiß nicht einmal mehr, wo sie herkommen, glaube aber aus dem Garten einer lieben Nachbarin. Die kann ich gut teilen und in Abständen verpflanzen.Und wenn ich mal wieder welche benötige, brauche ich nur irgendwo auf dem Rasen schauen, da tauchen die Primeln immer mal wieder an unvermuteter Stelle auf.
Die Primeln bieten zwei mal im Jahr eine Blüte an. So zeigen sie gleich im Frühjahr ihre leuchtend lilafarbene Pracht und dann noch einmal im Herbst. Selbst leichten Bodenfrost überstehen sie gut. Für die Bauernrosen entsteht durch diese Bodenbedeckung ein eigenes Klima, sie trocknen nicht aus und bekommen nicht ganz so nasse Füsse, wenn es zu viel regnet. Ich habe die Beobachtung gemacht, dass ihnen das recht gut tut. Ob es auch mit anderen Bodendeckern geht, kann ich nicht sagen.
Wenn die Bauernrosen abgeblüht und im Herbst das verdorrte Grün entfernt wird, bleibt dieses Beet durch die Primeln immer noch schön grün und leuchtet dann immer wieder zusätzlich durch die lilafarbenen Primelblüten. Unter dem Laub der Primeln finden auch viele unterschiedliche Insekten und andere Kleintiere Unterschlupf.
Dann haben wir noch ein Rosenbeet angelegt. Hier wurde darauf geachtet, dass es keine ausgefüllten, sonderen offene Blüten sind, damit die Hummeln und Bienen an die Nahrung kommen. Die Rosenblüten werden immer wieder geschnitten, wenn sie verblüht sind, somit erreichen wir eine immer wiederkehrende Blüte den ganzen Sommer über bis in den Herbst hinein.
Das Rosenbeet ist am Boden zusätzlich mit Lavendel bepflanzt. Dies lockt durch den unglaublichen Duft viele Insekten an, nicht nur Bienen und Hummeln.
Großen Raum haben wir unseren Palmlilien gegeben. Diese haben zwei Beete bekommen, selbstverständlich voneinander entfernt und getrennt durch die anderen Beetformen und -bepflanzungen. Hier ist ein Beet so angelegt, dass die Erde freigehalten wird. Sie bietet so den Vögeln die Möglichkeit, zu scharren und zu picken oder auch ein Bad in der mitunter ausgetrockneten lockeren Erde zu nehmen. Das ist echt putzig, wie die sich mit den Flügeln mit Erde „bewerfen“ oder ihren Bauch darin reiben. Von solchen Plätzen gibt es für die Vögel zu wenig, wie ich aber schon erfahren habe, sind die Sand- oder Erdbäder für die Vögel wichtig. Ein Wasserbad haben wir für sie selbstverständlich auch, dazu evtl. später einmal.
Das andere Beet der Palmlilien ist mit Mulch belegt. Hierunter versammeln sich viele Regenwürmer und andere kleine Insekten. Größere Käfer nutzen das Mulch, um sich zu verstecken, ein feuchtes kühles Plätzchen bei starker Hitze zu haben oder auch um Futter zu finden. Da kreucht und fleucht es gewaltig unter. Die Vögel finden dort selbstverständlich auch Futter.
Wie ich gerade feststelle, ist der Anfang der Umgestaltung schon recht lang und so werde ich einen nächsten Teil der Gartenumgestaltung schreiben.