Seit Tagen will ich schon über das Buch „Der Duft von Rosmarin und Schokolade“ von Tania Schlie schreiben, denn ich habe das Buch in Rekordzeit gelesen. Oder doch eher verschlungen? Aber zum Schreiben kam ich immer nicht, und eigentlich wollte ich auch noch ein Rezept dazu ausprobieren. Die Chips natürlich, welche wir bei der Lesung verköstigen durften. Ich komme einfach nicht dazu, aber Ostern ist da und vielleicht ist dann hier etwas weniger los. Hehe, und die Familie muss dann auch kosten, wenn ich was abgebe 🙂
Also ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal ein Buch in nur 3 Ansätzen durch hatte. Ich lese ja nicht so, wie die Profis hier unter euch – was ich echt bewundere, aber das Buch ging dann auch vor Schlaf. Was ich nicht verstehe, warum die Verlage das erst nicht drucken wollten. Keine Zielgruppe??? Ich sag da nur: alles Ausreden. Für diesen Roman bin ich voll die Zielgruppe und wie der Erfolg als ebook zeigte, bin ich nicht allein 🙂
Die Geschichte um Maylis Klinger ist so authentisch geschrieben, dass sie mich direkt erwischt hat und ich mich total in alles reinversetzen konnte. Der Feinkostladen erinnert mich an ein Geschäft aus meiner Kindheit, in das ich nur zu gerne gegangen bin. Es war im Ort zwar nicht gern gesehen, dass man dort einkaufte, aber ich kam da nicht umhin (schöne Echtholzregale, eingelegte Gurken aus einem richtigen Fass, Sauerkraut aus dem Tontopf, Butter von einem riesigen Stück geschnitten und abgewogen, Bonbons einzeln aus dem Glas, Obst und Gemüse in schönen Holzkisten dargeboten und der Chef des Ladens in einem schönen strahlend weißen Kittel – herrlich). Ich liebe solche Läden. Aber sind die nicht ausgestorben? Wo gibt es die wirklich noch, irgendwo hier in Deutschland? Ich will da hin.
Insofern ist Feinkost Radke genau das Richtige für mich. Und dort läuft alles genau so ab, wie ich mir das immer vorstelle. Man kennt die Kunden meist persönlich, sie werden mit Namen angesprochen. Leckere Köstlichkeiten über die ganze Bandbreite: Obst, Gemüse, Pastete, Schokolade usw.. Maylis ist mit ihrer Leidenschaft zu Kräutern, Gewürzen, Früchten sowie dem Kochen und Sammeln von Kochbüchern dort genau richtig. Wie konnte sie jemals etwas anderes machen?
Natürlich darf auch die Liebe in diesem Roman nicht zu kurz kommen. Das gestaltet sich etwas turbolent und ist mit Mißverständnissen gespickt. Wie im richtigen Leben halt. Was einem in einem Mietshaus so alles begegnen kann, eijeijei.
Ich will nicht zu viel verraten. Mir hat der Roman auf jeden Fall super gefallen, er war genau das Richtige für mich, in manchen Momenten braucht man genau so ein Buch. Alle Verlage, die es nicht drucken wollten, haben halt Pech gehabt. Wirklich. Protagonisten in Romanen, in die man sich direkt reinversetzen kann, romantische und lebendige Geschichten, die das Leben schreibt und die einen in Kindheitserinnerungen schwelgen lassen, will keiner lesen? Das sehe ich anders.
Dem Zitat auf der Rückseite des Buchcovers kann ich nur zustimmen.
Gibt es eine Fortsetzung mit Feinkost Radke und was ist mit der großen Liebe, gibt es sie? Ich kann mir zu diesem Roman tatsächlich ein zweites Buch vorstellen.
Das Rezept wird nachgeliefert, sobald ich es ausprobiert habe und eine Verkostung hier vor Ort stattgefunden hat.